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Lean Construction am Roche-Tower / Bau 2, Basel

Aktualisiert: 18. Okt. 2021


Marc Rüstig, Projektleiter Construction Management Bau 2 von F. Hoffmann-La Roche AG hat im April 2021 an einem SLCI Roundtable über seine Erfahrungen seitens Bauherr mit Lean Construction in einem Grossprojekt gesprochen. Im Anschluss hat er in unserem Interview noch zusätzliche Fragen beantwortet.


1. Was waren und sind bei künftigen Projekten die zentralen Treiber bzw. Motivation Elemente von Lean Construction (LC) einzusetzen?

Beim «Bau 2» werden wir mit einem ehrgeizigen Zeitplan und einer anspruchsvollen Architektur bzw. Bauweise konfrontiert. Eine herkömmliche und sequenzielle Planung birgt für ein dermassen komplexes Grossprojekt zu hohe Risiken.

Die Motivation liegt primär in der Reduzierung von Terminrisiken und den damit verbundenen Mehrkosten. Dank dem Einsatz von LC-Instrumenten konnten wir die Prozesse besser und mit höherer Transparenz darstellen und gemeinsam managen. Die am Bau beteiligten Planer und Unternehmer konnten hierdurch verbindliche Commitments zu den Projektzielen abgeben, was zu optimal abgestimmten und verlässlichen Abläufen geführt hat.


2. Gibt es Aspekte von Lean Construction, die Sie vertiefen möchten?

Als Konzern haben wir grossen Wert auf die Prozessplanung, die Taktung sowie die Tafelplanung gelegt. Diese LC-Elemente haben sich absolut bewährt und wir werden sie bei künftigen Bauaufgaben sicherlich wieder einfordern. Aufgrund der COVID-Restriktionen mussten wir auf physische Treffen an der Prozesstafel verzichten und deren Digitalisierung vorantreiben. Die digitale Tafelplanung hat vielversprechende Ergebnisse ergeben, so dass ich diese weiter forcieren würde.


3. Welche Teameigenschaften und –konstellationen sind bei den Planern und Ausführenden gefragt, um eine kollaborative und reibungslose Abwicklung sicher zu stellen? Gibt es Unterschiede von der Planungs- zur Ausführungsphase?

In der Planungsphase wurden die LC Ansätze nur rudimentär angewendet. Hier haben wir allerdings Potential identifiziert, welches abgeschöpft werden kann. Die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist der gemeinsame Wille und die Erkenntnis der eigenen Vorteile durch einen schlanken, geordneten Projekt- und Bauablauf. Die Zusammenarbeit basiert dabei auf gegenseitigem Verständnis, Vertrauen und dem gemeinsamen Ziel, die Herausforderungen lösungsorientiert anzupacken. Der LC-Moderator ist dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor.


4. Welche Incentives (monetäre Anreize, Infrastruktur, fachliche Unterstützung mit Moderator etc.) würden Sie als Auftraggeber zur Verfügung stellen zugunsten eines optimalen und mangelfreien Projektablaufs?

Das kommt sehr auf das konkrete Projekt, die Terminschiene, Komplexität, Grösse und das Umfeld an. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit einem gemeinsamen Projektbüro (Bigroom) in der Planung, Beschaffung und Ausführung gemacht. Kurze Wege sowie zufällige Begegnungen der Mitarbeitenden und Unternehmen lösen Reibung auf, bevor Probleme oder Missverständnisse entstehen. Weitergehende Incentive Modelle waren bei der Realisierung von «Bau 2» kein Thema.


5. Mit welchen Argumenten könnten Investoren, bei denen Lean Construction noch nicht auf dem Radar steht, von diesem Prozess überzeugt werden?

Bei zielgerichteter Anwendung von LC werden Kosten, Termine und Qualität deutlich und spürbar positiv beeinflusst. Am allerbesten überzeugt man sich davon mit einem Besuch auf einer laufenden Baustelle, die Lean Construction bereits einige Zeit erfolgreich anwendet.




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